Ik WILL aba meckern!
Jetzt haben sie es selbst zugegeben, die Berliner!
Jetzt ist es raus!!
Eine einzelne kleine ältere Dame, die sich heute im LIDL mit ihrer blassgrauen, eingeschweißten Jägerwurst und ihrer Plasteschale giftgespritzer Trauben an mir vorbeischob hat es zugegeben.
Und das kam so: Im Vorbeischieben an mir und meinem Wagen schaute sich die kleine graue Dame um und frug dann: „Darf ich ma durch? ... P A U S E ... ach Siiie stehen auch hier an?”
„Ja, ich steh hier an. Aber (Blick auf ihre Armbeuge, die den grauen Fleischersatz und die Trauben berherbergte) Sie haben ja nur zwei Sachen... . Gehen Sie ruhig vor!”
„Nein, nein. Kein Problem. Gehen Sie vor!”
„Sie können ruhig vorne bleiben. Kein Problem.”
Sie schiebt sich wieder hinter mich und sagt: „Achwas, nein. Bleiben Sie mal da. Ich hab ja Zeit!”
Keine 30 Sekunden später höre ich in meinem Rücken ein unzufriedenes Grummeln:
„Watdenn? Nur EINE Kasse heute? Das ich nich lache!! – Da haben die an nem Tag wie heute nur EINE Kasse!”
Vor ihr waren drei andere Kunden mit recht wenigen Einkäufen und ich und hinter ihr inzwischen ein weiterer Berliner, der natürlich sofort in die Meckerei einfiel.
Eigentlich wollte ich mich ja raushalten, aber nachdem die Meckerei nicht nachzulassen drohte („... und das bei den Arbeitslosenzahlen heutzutage...! Da müssen die doch hier mehr als EINEN an die Kassen setzen! ... Aber jede Menge Wachpersonal links und rechts! Und WO waren die, als mir MEIN Geld geklaut wurde? Ich hatte das nur mal schnell dahin gelegt und meine Waren gegriffen... bla bla...”) und auch der Herr hinter der Jägerwurstfrau sich langsam warmlief, mußte ich mich umdrehen und sagen: „Oooach, so voll find ich´s heute gar nicht.”
”Dooch! Is doch unmöglich, daß nur eine Kasse auf is!”
Ich (sehr freundlich): „Ich finde es geht noch mit der Warterei. Und außerdem haben Sie doch gerade gesagt sie hätten Zeit. Da dürfen Sie aber jetzt auch eigentlich nicht meckern.”
Sie (kurz doof geguckt, dann sofort wieder den Anschluss gefunden): „Ich find das unmöglich, mit nur einer Kasse.”
„Geht doch eigentlich ganz schnell, find ich. – Vielleicht is auch jemand krank!?”
„Nee... . Gestern war ja auch schon nur eine...!”
So.
Und da hab ich dann aufgegeben und war außerdem auch schon mit AUFSBANDLEGEN an der Reihe.
Hab noch ein „Aha!” rausgedrückt, sie ein bisschen angelächelt und mich dann abgewendet.
Ihr ist nicht zu helfen.
Wahrscheinlich teilt sie sich ihren Wocheneinkauf so ein, daß sie ein bis zweimal am Tag jeweils zwei Dinge im LIDL einkauft und bei der Gelegenheit kontrolliert, wieviele Kassen geöffnet haben.
Und wenn, verdammt nochmal, denn tatsächlich ZWEI oder mehr Kassen geöffnet haben sollten, dann findet sich ganz bestimmt auch noch was anderes zu meckern!
Genug Zeit dazu ist ja vorhanden.
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