Januari-Züchologie

Natürlich habe ich inzwischen herausgefunden, daß es noch mehr Leute wie mich gibt. Leute, die ihrem Empfinden nachgeben und sich die Schwäche erlauben, offen auszusprechen, daß sie den scheiß-Winter nicht mehr haben wollen. Ohje. Und das im Januar. - Sowas sollte man in diesem Berlin frühestens Mitte Februar so laaaangsam anfangen zu DENKEN, aber keinesfalls vor Anfang März LAUT AUSSPRECHEN. - Nun haben wir es aber getan und die Natur straft uns mit Minusgraden in großen Mengen.
Das wird ein langer langer Februar und ein März, den man vermutlich im bewußtslosen Zustand vorbeiziehen lassen sollte.
Guten Weg die Herrschaften!

P

Genau!

Jörg Thadeusz fragt: BEI WEM KANN MAN SICH BESCHWEREN, WENN EINEM DER RUSSE DEN EISKALTEN OSTWIND SCHICKT?
Ich habe keine Ahnung. Aber ich bin dabei.
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Schnee in Schweden

Jetzt will ich schon seit drei Tagen zu IKEA radeln und kann nicht, weil Schnee nicht zu knapp liegt. Und wenn sich gerade wieder ein bißchen Asphalt zeigt, dann läßt sich der Wettergott nicht lumpen und rieselt - hopplahopp - noch was drüber.
Ein Zeichen! Ich soll vom Konsum und von möglicherweise unkontrollierten Einkäufen unnützer Dinge abgehalten werden.
Oder ein ANDERES Zeichen! Ich soll mich nicht so anstellen und es machen wie die Menschen im Mutterland des Möbel- und Kram-Verkäufers: Schneeschuhe unterschnallen, warm einpacken, Schneeketten auf die Fiets und AB IN DEN KONSUM.
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Ich fürchte ich will die Zeichen nicht hören oder sehen. Da mir das nichts nützt, warte ich jetzt noch ein paar Tage ab, lasse die fleißigen Jungs von der BSR kräftig salzen und pfeffern und fahre in der nächsten Woche zum IKEA. Und wenn es sein muß dann eben mitten auf der Straße. Oder auf dem Bürgersteig. Um die Ommas mit ihren karierten Einkaufshilfen und klitzekleinen Dreckskötern an ausziehbaren Leinen drumrum. Oder mittendurch.

Stina

Woche frei

Eigentlich sollte ich das Schlurger-Sein ja noch gewohnt sein, aber seitdem ich frei habe (seit Freitag) bin ich zeittechnisch ein bißchen aus dem Ruder geraten. Gestern z.B. habe ich zu dem Aufsichts-Clown bei PLUS „Guten Morgen“ gesagt obwohl es schon gegen 14 Uhr und ich auch schon seit 8.30 Uhr auf war. - Und gestern Abend ist mir erst mal so richtig bewußt geworden, daß heute ja schon der 17. ist. Hätte mich jener PLUS-Statist am Vormittag nach der dazugehörigen Tageszahl gefragt, so hätte ich ihm eine fröhliche 9 oder allerhöchstens eine 11 zugejubelt. –
Soll das etwa heißen daß ich innerlich gegen meine eigene Entscheidung rebelliere, das Jahr mit allen anderen gemeinsam zu beginnen? Nachdem ich meine letzten Jahre nie am 1.1. sondern immer schleichend und unbemerkt viel später begonnen habe (oft ohne es selbst zu merken und in einer Art fließendem Prozeß), scheint mein Organismus nun am Beginn des vielgepriesenen WM-Jahres einigermaßen verwirrt zu sein. Oder wie!? Hmmmm.
Aber ich rechne fest damit, allerspätestens gegen Februar in den allgemeingültigen Rhythmus einzuschwingen. Dong dong dong… Mittwoch, erster Februar, siebenuhrdreissig… dong.
Bis dahin muß ich halt neutrale so wie tages - und jahreszeitunabhängige Grußformeln verwenden und nur kurzfristige Termine abmachen („Jaaaa… ÜBERMORGEN ist okay!“).
Also bis später
P.

Jaaaahr

Kaum wurden die Radwege in der letzten Woche Schnee- und Eisfrei, da fingen die Berliner an, großzügig ihre Tannenbäume auf ihnen zu verteilen. Immer raus damit – nur keine falsche Scheu!
Bisher ist es mir gelungen, dem Grünzeug erfolgreich auszuweichen.
Ich frage mich, wann auch der letzte Berliner seinen Tannenbaum entsorgt haben wird. – Ich rechne mit Hindernissen bis einschließlich Mitte Februar. Schließlich hat es auch bis zum Dreikönigstag gedauert, bis alle ihre Silvesterknaller rausgehauen hatten.
In diesem Sinne: Gute Fahrt!
P.