Afrika ist überall
Jeden Morgen und jeden Abend fahre ich so 2-3 km die Marathon-Strecke lang. Auf meinem treuen Rad. Ich sehe neben mir auf dem Boden die blaue gestrichelte Linie und manchmal – meistens abends auf der Rückfahrt – ist mir so, als hüpfe neben mir ausgemergeltes afrikanisches Mannsvolk leichtfüßig über die Heinrich-Heine-Straße. Ich schaue auf ihr dicht-gelocktes Haar. (Wenn das jetzt ein Liedtext wäre und mein Lied liefe Gefahr, in die deutschen Single-Charts zu gelangen, würde ich wahrscheinlich des Rassismus bezichtigt... – aber darf man denn nicht mal mehr dichtes gelocktes Haar bewundern!?).
Irgendwann am Moritzplatz kann ich dann ihr Tempo nicht mehr halten und bleibe zurück. In der Ferne wehen ihre Sporthosen schlottrig um ihr dünnes Gebein. – Wahnsinn.
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Am Kottbusser Tor trennen sich dann unsere Wege endgültig (inzwischen hat mich schon die erste europäische Frau überholt).
Ich hoffe der handelsübliche Verkehr hat die blaue Linie bald vernichtet. – Dann verlaufen sich die dürren Hasen und ich kann wieder in Ruhe durch Berlin radeln.
Guten Weg!
P. Manyim
1 Kommentar:
hach, petra! ich mag so sehr wie du schreibst, so einem mischung aus sarkasmus und ironie und wirklicher leidenschaft und so einer kleinen prise hach!.
-hier in meenz ist alles gut, ich poste fröhlich fotos und neue buchstaben in meinem blog und ich zähle nicht mehr ganz so arg die wochen, bis ich wieder dreckige hauptstadtluft einatmen kann. ich grüße ganz herzlich nach berlin und drücke sehr feste einmal den deinigen oberkörper - umpfgrmpf. :)
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